Sie sind hier: Home » Technik » Fragen

syncronisieren

"SYNCRON"

bedeutet auf den Motor bezogen GLEICHLAUF.

Alle Zylinder sollen - bei einer bestimmeten Drosselklappenstellung des Vergasers (oder Einspritzanlage) - idealer Weise die gleiche Leistung abgeben.
Dazu müssen alle Drosselklappen exact im selben Winkel stehen, das heißt:
den selben Öffnungsquerschnitt freigeben.

Die Drosselklappen

sind ohne Demontage des Vergasers (oder Drosselklappengehäuses der Einspritzanlage) jedoch nicht erreichbar. Also nimmt man den Saugdruck des Motors zu Hilfe.
Der laufende Motor erzeugt in jedem Ansaugkanal einen "Unterdruck", dieser ist abhängig von Motordrehzahl und Drosselklappenstellung.

Geht man davon aus, daß jeder Zylinder das gleiche Ansaugverhalten an den Tag legt, die Drosselklappen exact den gleichen Öffnungsquerschnitt frei geben, die Druckverhältnisse in jedem Ansaugrohr also gleich sind, so leistet jeder Zylinder die gleiche Arbeit.

Der Ansaugdruck ist also ein Indikator für die Drosselklappenstellung.

Natürlich spielen Dabei andere Faktoren wie Gemischzusammensetzung, Verdichtungsdrücke und unterschiedliche Strömungen eine Rolle.
Gehen wir jedoch von einem intakten Motor, korrektem Ventilspiel und jeweils idealer Gemischzusammensetzung aus, kann zumindest im Leerlauf das unterschiedliche Strömungsverhalten der einzelnen Zylinder vernachlässigt werden.

Einstellung

Alle Drosselklappen bis auf eine (meißt diejenige, die direkt am Gaszug hängt) besitzen eine Stellschraube, die von außen zugänglich ist. Hierüber kann der Öffnungswinkel verstellt werden, was sich bei laufendem Motor sofort auf den Druck im Ansaugrohr nieder schlägt.
Ist z.B. der Druck eines Ansagkanales niedriger, so dort ist die Drosselklappe weiter geöffnet als bei den Anderen.
Unser Syncrontester zeigt uns diesen Druck an und ermöglicht uns so, die einfach Justage der Drosselklappen.

Der Wert des Ansaugdrucks ist dabei nicht von Bedeutung, es geht lediglich darum, daß bei korrekter Leerlaufdrehzahl alle Uhren den gleichen Wert anzeigen.

Noch eines:

Ich werde immer wieder von Leuten gefragt, wie "sünkronnisieren" geht und ob "dann das Ventil nicht mehr gemacht werden muß".

Elementare Motorprobleme können per Syncronisation nicht behoben werden!

Syncronisieren der Vergaser behebt keine Probleme, die nichts mit ungleichmäßiger Stellung der Drosselklappen zu tun haben.

Es ist auch nicht immer sinnvoll, alles selbst zu versuchen. Schon garnicht, wenn das dazu nötige technische Verständnis nicht vorhanden ist.
Dann sollte man besser durch Zeitung austragen oder so (da geht nix bei kaputt) das Geld für die Werkstattrechnung verdienen um dann auch sicher sein zu können, dass man mit einem Motorrad fährt, das sich in technisch einwandfreiem Zustand befindet.
Es kann sich so auf das Fahren selbst konzentriert werden, anstatt auf jedes noch so kleinstes Geräusch des Motors zu hören.