Sie sind hier: Home » Technik » Motor » 2-Takter

Getrenntschmierung Suzuki

Schmiersystem Suzuki CCI

Dieses Schmiersystem, wie der Name "Cylinder and crankshaft Injektion" (Zylinder und Kurbelwellen-Einspritzung) bereits aussagt, bringt das nötige Schmieröl nicht nur zu den Zylinderwänden, sondern über zusätzliche Leitungen auch direkt zu den Kurbelwellen-Hauptlagern und den Pleuellagern. Dies erlaubt die ständige Versorgung der hoch belasteten Lagern mit sauberen, unverdünntem Öl, was zur erhöhten Lebensdauer der Kurbelwelle, geringerem Ölverbrauch und Verminderung der Rauchentwicklung beiträgt.
Die Ölpumpe wird von der Kurbelwelle über das Getriebe angetrieben, so dass die Lage der Pumpe je nach Modell variiert.
Die Förderleistung der Pumpe wird von der Gasgriffstellung über Bowdenzug und/oder Gestänge gesteuert. Da die Pump-Frequenz direkt von der Kurbelwellendrehzahl abhängt, ist die Fördermenge sowohl Drehzahl- und Lastabhängig. Das Öl wird von der Pumpe zum Motor durch externe Ölleitungen transportiert, wovon je Zylinder eine im Einlasskanal mündet und die zweite das Öl direkt zu den Hauptlagern bringt. Das aus den Hauptlagern wieder austretende Öl wird aufgefangen und über Bohrungen im Hubzapfen zu den Pleuellagern geleitet.

Position der Ölpumpe

bei den Einzylinder-Maschinen, mit Ausnahme der TS 250, liegt die Ölpumpe an der linken Seite des Motors, üblicherweise direkt hinter dem Kettenritzel. Bei der TS 250 liegt die Ölpumpe in einer Vertiefung des Motors in der Nähe der Kurbelwelle, bei den frühen Zweizylinder-Modellen ist die Pumpe unter einer Abdeckung an der rechten Getriebeseite. Bei den späteren 2 – und 3 - Zylinder-Modellen liegt die Pumpe über der Kurbelwelle hinter dem rechten Zylinder.
In den meisten fällen (außer den TS 250-Modellen) wird die Pumpe über die Kickstarterwelle angetrieben.
Beachten Sie: In allen folgend beschriebenen Arbeitsschritten sind mit „Öl“ Suzuki CCI-Öl oder andere empfohlene, nicht vorgemischte 2-Takt Markenöle gemeint.

Wartung

Unter normalen Bedingungen besteht die Wartung der Schmieranlage lediglich in der Kontrolle der Einstellung des Ölpumpenzuges und – falls nötig - der Reinigung des Öltanks und des Öltank-Filters.
Falls Öltank, Pumpe oder Ölleitungen entfernt wurden (z.B. um den Motor instand zu setzen), ist darauf zu achten, dass vor Inbetriebnahme die Ölleitungen vollständig entlüftet werden.
Warnung: Wegen der exakten Toleranzen sollte die Pumpe niemals zerlegt werden. Falls irgendeine Störung des Schmiersystems auf die Pumpe zurückzuführen ist, sollte diese besser ersetzt als repariert werden.

Störungssuche

Zunächst prüfen, ob sich noch genügend Öl im Öltank befindet.
Gehen Sie dann folgendermaßen vor:
Im Falle eines Kolbenklemmers oder Kolbenüberhitzung, der eindeutig auf Schmiermangel und nicht auf andere Ursachen wie falscher Zündzeitpunkt oder falsche Montage zurückzuführen ist, sind meistens inkorrekte Einstellung des Öl-Pumpen-Zuges, verschmutzte Entlüftungsbohrung des Öltank-Deckels oder geklemmte, geknickte Ölleitung ursächlich. Prüfen Sie, ob sich Luft in den Ölleitungen befindet (siehe auch unter Undichtigkeiten), ob die Rückschlagventile defekt.
Im Falle hohen Ölverbrauchs prüfen Sie die Einstellung des Öl-Pumpen-Zuges, danach auf undichte Hohlschrauben-Anschlüsse an der Pumpe. Bei starker Rauchentwicklung zunächst den Ölverbrauch prüfen (z.B. GT750 1,8-2,4 L./1000 Km). Sollte dieser in Ordnung sein, sind möglicher Weise die Kurbelwellensimmerringe zum Getriebe hin undicht. Eine Bestätigung liefert sinkender Getriebeölstand, obwohl nach aussen hin alles dicht ist. Wenn tatsächlich übermäßiger Ölverbrauch auftritt obwohl der Öl-Pumpen-Zug exakt eingestellt und leichtgängig ist, dann die Funktion der Rückschlagventile prüfen und – falls das Problem weiterhin auftritt – die Pumpe prüfen oder erneuern.

Undichtigkeiten

Vor jeder Suche nach Undichtigkeiten im Sinne von Luft in den Leitungen zu den Zylindern versichern Sie sich, dass sich genügend Öl im Tank befindet.
Die Ölpumpe ist mit einer Entlüftungsschraube ausgerüstet, eine kleine Kreuzschlitz-Schraube, die mit einem Dichtungsring versehen ist. Falls sich Luftblasen in der Ölleitung zwischen Öltank und Pumpe vermuten lassen, öffnen Sie die Entlüfterschraube und lassen das Öl solange herausfließen, bis keine Luftbläschen mehr am Gewinde austreten. Schließen Sie dann die Entlüfterschraube wieder.Prüfen Sie, ob sich Luftbläschen in einer der Ölleitungen zwischen Pumpe und Motor befinden. Falls ja, lassen sich diese durch die folgenden Schritte beseitigen:

- Falls sich nur wenig Luft in den Leitungen befindet, starten Sie den Motor und halten Sie eine Drehzahl von ungefähr 2000 bis 3000 1/min während Sie den Ölpumpenhebel auf volle Förderung halten.

- Falls sich eine größere Menge Luft in den Ölleitungen befindet, richten sich die Maßnahmen nach dem jeweiligen Model. Für alle Modelle gilt allerdings, dass die Ölleitungen in diesem Falle mittels Ölkännchen o.ä. von Hand befüllt werden müssen. Entweder Sie schrauben dazu die Leitung an der Pumpe ab oder etnfernen die Ölpumpe (zB. GT750).

Achtung: Prüfen Sie vor dem einsetzen der Hohlschrauben die jeweiligen Dichtungen, die auf beiden Seiten des Anschlusses eingesetzt sein müssen. Versehen Sie die Schrauben mit Schraubensicherungsmittel und ziehen Sie sie mit 2,5 Nm an.
Falls die Ölleitungen nicht vollständig entlüftet werden können, prüfen Sie das System auf Undichtigkeiten. Lassen Sie den Motor laufen und geben Sie Öl auf die Anschlüsse der Ölleitungen an Pumpe und Motor und alle Stellen, an denen Luft in das System eindringen könnte. Falls die Luftbläschen dann zunächst verschwinden, liegt hier eine schadhafte Stelle vor.

Aus- und Einbau der Ölpumpe

Entfernen Sie die Ölpumpenabdeckung. Falls die Pumpe an der linken Seite des Motors montiert ist, entfernen Sie die Antriebskette. Trennen Sie den Zug vom Pumpenhebel, entfernen und verschließen Sie die Ölleitung zum Öltank. Entfernen Sie die Hohlschraube der Ölzuführung der Pumpe, falls erreichbar.
Achtung: Die meisten Modelle haben Hohlschrauben für den Einlass- und Auslaß zur/von der Pumpe. Kennzeichnen Sie die jeweiligen Anschlussleitungen, da beim Einbau der Pumpe die Anschlüsse nicht vertauscht montiert werden dürfen.
Entfernen Sie die Auslaß-Hohlschrauben an der Pumpe (alle Modelle außer den späten 2-Zylindern)
Entfernen Sie die Sicherungsschrauben und nehmen Sie die Pumpe ab.
Sind die Versorgungsleitungen zwischen Pumpe und Motor entfernt, blasen Sie sie aus. Prüfen Sie den äußeren Zustand der Leitungen und Dichtungen. Ersetzen Sie alle beschädigten Teile. Eine grobe Prüfung der Rückschlagventile besteht in dem Versuch, Luft „rückwärts“, durch die Leitungen, also in Richtung Motor zur Pumpe zu blasen. Die Ventile sollten in dieser Richtung geschlossen sein. Falls nicht, sind sie zu ersetzen, wenn eine Reparatur nicht möglich ist. Sind die Leitungen entfernt worden, füllen Sie mit Hilfe einer Spritze oder Öl-Pumpkännschens Zweitaktöl in die Leitungen zum Motor, bevor Sie sie wieder montieren. Bauen Sie alles in umgekehrter Reihenfolge wieder an. Die Schrauben der Ölpumpe sollten mit 2,5-3,0 Nm angezogen werden. Die Ölleitungen müssen mit sauberem CCI-Öl (oder nicht vorgemischtem 2T-Öl) befüllt werden. Benutzen Sie Schraubensicherungsmittel für die Montage der Hohlschrauben.
Nach der Montage des Öltanks entlüften Sie die Leitungen wie oben beschrieben.

SRIS

Suzuki-Recycle-Injection-System

Ölansammlungen am Boden des Kurbelwellenraums werden durch den Druckunterschied in den jeweiligen Spülkanal des benachbarten Zylinders gepumpt und der Verbrennung zugesetzt.
So wird das typische 2-Taktqualmen stark reduziert und der Ölverbrauch reduziert.