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Immer im Takt bleiben

Im 1. Takt bewegt sich der Kolben vom O.T. (= Oberer Totpunkt, das ist der Punkt, an dem der Kolben ganz oben und das Pleuel senkrecht steht) nach unten.
Durch die Vergrößerung des Verdichtungsraumes (im Bild blau) entsteht im Zylinder ein "Unterdruck" (d.h.: Der Druck liegt hier unter dem allgemeinen atmosphärischen Luftdruck).
Gleichzeitig wird das Einlassventil geöffnet und frisches Kraftstoff-Luft-Gemisch strömt durche den Einlasskanal in den Zylinder.
Wenn der Kolben den U.T. (= Unterer Totpunkt, der Punkt, in dem der Kolben ganz unten ist) erreicht hat, schließt sich das/die Einlassventil(e).

Der 2. Takt, auch Verdichtungstakt genannt. Hier wird das frische Kraftstoff-Luft-Gemisch komprimiert, indem der Kolben sich – bei geschlossenen Ventilen - wieder nach oben bewegt und so das im Zylinder befindliche Gas zusammendrückt (verdichtet / komprimiert). Da nun alle Ventile geschlossen sind, kann das Gas nicht entweichen. Durch den entstehenden Druck werden die einzelnen Moleküle des Gemischs näher zueinander gebracht, was die Effektivität der späteren Verbrennung erhöht.

Der 3. Takt wird auch Arbeitstakt genannt. Sobald der Kolben den O.T. fast erreicht hat, wird an der Zündkerze ein Funken erzeugt. Dieser entzündet das komprimierte Luft-/Kraftstoffgemisch.
Grob gesagt kommt es über dem Kolben zu einer "Explosion" (was im Idealfall natürlich eine zwar sehr schnelle aber kontrollierte Verbrennung ist).
Dadurch steigt der Druck auf den Kolben sehr schnell und stark an. Dieser Verbrennungsdruck drückt den Kolben, der gerade den OT überwunden hat, wieder nach unten. Hier wird also die Kraft erzeugt, die auf den Kolben wirkt, und unser Moped antreibt.

4.Takt: Zu guter Letzt wird nach der Verbrennung das Abgas ausgestoßen. Dazu öffnet das Auslassventil, während sich der Kolben nach oben bewegt. Wenn das Gas aus dem Zylinder rausgeschoben wurde und der Kolben im O.T. ist, beginnt wieder der 1.Takt mit dem Ansaugen von Frischgas.

Diese Abläufe sind hier sehr einfach dargestellt worden.
Zum Beispiel wurden hier weder die Themen der tatsächlichen Öffnungszeiten der Ventile noch irgendwelches Strömungsverhalten - wie die Massenträgheit der Gassäule oder deren Schwingungen, die es auszunutzen gilt - berührt.

Während für einen simplen, leistungsarmen 4-Takt-Motor (zB. der Rasenmäher) diese Strömungsgeschichte noch stark vernachlässigt werden darf, reagiert ein Zweitakter äußerst sensibel auf Änderungen, die die Schwingung der Gassäule von der Ansaugöffnung des Luftfilterkastens bis zum Ende des Auspuffs betreffen.
Ein Loch in der Expansionskammer des Auspuffs, ein entfernter Schalldämpfer oder irgendeine Änderung am Luftfiltersystem, stört ein vorher funktionierendes Zusammenspiel aller Komponenten oft dermaßen, dass der Exitus in Form von Überhitzung droht.